R: Ute Bansemir
Premiere: 15.9.2019
"Das Tänzerische (...) ist organischer Teil eines lebhaften, präzisen, sprachlich und gestisch hellwachen Theaterspiels, das sich nie anbiedert. Das Kuddelmuddel der Selbst- und Fremdwahrnehmung (...) wird auf diese Weise urkomisch und reizvoll zugleich. (...) ziemlich schnell läuft "Sagt der Walfisch zum Thunfisch" auf eine Grenzerfahrung hinaus, die auch dem Zuschauer Haltung abverlangt."(FAZ, 25.09.19)
"Bei der Theaterperipherie wird dieser Prozess in einer von Katharina Wiedenhofer kreierten Choreografie von Magdalena Wiedenhofer (Ich) und Dorie Antrie (Du) großartig in Bewegung und in ein berührendes Spiel der Annäherung umgesetzt. Es geht um Fremdheit, um den Aufbau von Vertrauen, um das Herstellen von Nähe, die Angst vor Verlust und Ungewissheit. Und es geht um das Einander Beistehen und Helfen. Bis nach knapp fünf Viertelstunden in einem herzerweichenden Finale die Freundschaft von Ich und Du auch die stärksten Widerstände zu überwinden vermag." (Strandgut, Oktober 2019)
Pressestimmen zu:
„Liebe“ von Ute Bansemir und Jan Deck, R: Ute Bansemir
Premiere: März 2015
Die Inszenierung wurde über 30x gespielt und erfreute sich vor allem bei jungem Publikum großer Beliebtheit, so hatten wir über 10 Gastspiele an Schulen und waren eingeladen zum KUSS-Festival am Staatstheater Marburg und den Ottweiler Jugendtheatertagen, bei denen wir auch den 1.Ottweiler Jugendtheaterpreis gewinnen konnten und uns gegen Inszenierungen durchsetzen konnten, die durchweg mit professionellen DarstellerInnen besetzt waren. In „Liebe“ arbeiten wir dagegen mit sog. LaiendarstellerInnen, die nach der Inszenierung u.a. an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst das Schauspielstudium begonnen haben.
„Wer schon einmal verliebt war, weiß genau, wie dieses Gefühl entstanden ist. In Worten lässt sich das aber meist nur schwer beschreiben. Trotzdem oder gerade deswegen versucht sich ein siebenköpfiges Ensemble der Theaterperipherie in Frankfurt nun genau daran. (…) Dabei handelt es sich vorrangig um die Fragen, unter welchen Bedingungen Liebe eigentlich zustande kommt und wie unfrei Verliebte manchmal doch sind.“
„Das Wort „Liebe“ steht das gesamte Geschehen über in einzelnen roten Leuchtbuchstaben auf der Bühne. Mal im Vordergrund, mal zentral, mal im Hintergrund – so wie die Liebe selbst im alltäglichen Leben eben auch.“
„Alles, was die Liebe braucht, ist da: Emotionen, Gespräche, Musik und Geschenke.“
Frankfurter Rundschau (Vorbericht), 19.03.15
„Zum Lieben braucht man zwei Personen, das ist das Schwierigste an der Liebe. Zumal, wenn man so vielen Bildern genügen soll. Und sich so oft nicht einmal selber liebt.“
„Die sieben (…) fragen: Wie ist es mit dem Lieben heute? Sie haben mit Dating-Agenturen, mit Flirtcoaches, miteinander und mit Liebenden über Liebe gesprochen.“
„Eine Haltung und der Schmerz, der im Liegen liegt, ist (…) spürbar. Vor allem, wenn Silvana Morabito in einem stillen, großartigen Moment die Geschichte von der Sehnsucht der Hyäne erzählt. Und Marcel Andrée einen Monolog zwischen Jacques Brel und Sarah Kane spricht.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.03.15
„Wo die Liebe ihren Knackpunkt hat, muss jeder für sich herausfinden. Im gleichnamigen Spiel des Ensembles der Theaterperipherie tritt dieser dagegen offen zutage: Es ist der Augenblick, in dem die famose Bahar Sarkohi beim Dating mit Marcel Andrée unter der Anweisung von Coachs die Selbstoptimierung überdreht. (...). Was bis zu diesem Punkt in der Inszenierung von Ute Bansemir wie eine Folge der Reihe »Die kapitalistische Warenästhetik der Beziehungen« anmutet und ganz nach dem Gusto der Zuschauer gerät, das kippt plötzlich ins Ungemütliche um. Weil es sich immer weiter zuspitzt.“
„alle machen ihre Sache gut.“
„Keiner ist hier fertig mit der Liebe.“
Strandgut, Mai 2015
„Das theaterperipherie spürt in dem Stück essentiellen Fragen der Gegenwart nach und ergründet die Bedingungen, unter denen wir lieben. Das geschieht in zwanzig mal umwerfend komischen, mal poetisch tiefsinnigen, mal schmerzlich traurigen Szenen – allesamt mitreißend gespielt und gespickt mit unkonventionellen Ideen.“
FRIZZ Magazin, Juni 2015
Pressestimmen zu:
„Ich rufe meine Brüder“,
von Jonas Hassen Khemiri, R: Ute Bansemir
Premiere: Okt 2014
Die Inszenierung ist seit 2014 auf dem Spielplan von theaterperipherie und wurde auf vielen Festivals, u.a. Made in Hessen und Made in Germany gezeigt.
Das Ensemble setzt sich aus Profi- und LaiendarstellerInnen zusammen.
„Ute Bansemir hat ,Ich rufe meine Brüder' an der sich als Bühne für postmigrantische Themen definierende ,theaterperipherie' inszeniert und damit die im Frühjahr zur Biennale in Wiesbaden [...] gezeigte schwedische Urfassung mit Leichtigkeit hinter sich gelassen. Dass diese wörtlich zu nehmende Leichtigkeit vor allem dem Spiel von Hadi Khanyanpour [sic!] ist, wird Kenner des [...] Ensembles kaum überraschen. Der 1982 in Teheren geborene Sohn iranischer Flüchtlinge [...] ist ein Glücksfall für das Ensemble, aber auch für die gesamte Theaterszene der Stadt. [...] Trotz dieser Präsenz sind seine Partner auf der Bühne weit mehr als nur Stichwortgeber: urwüchsig und kantig Silvana Morabito [...], lebhaft und schräg Alireza Zainal Zadeh als Kumpel Shavi und erfrischend Kathleen Witt“.
Strandgut, November 2014
„Verspielt und zugleich klar in der Form ist das Stück, die Regie folgt ihm darin.“
„Getragen wird der Abend wesentlich von Hadi Khanjanpour als Amor. Er erzählt in einem ruhigen Gestus, den inneren Aufruhr lässt er ohne Pathos spüren. Amor ruft seine „Brüder“, wenn sie antworten, tun sich mit wenig äußerem Aufwand Kleinkosmen auf. Gewitzt spielen sie allesamt, komödiantisch ohne Kracher.“
„Ein Theater von üppiger Kargheit ist das. [...]. Keine Wünsche offen.“
Frankfurter Rundschau, 11.10.14
„Diesen Amor spielt Hadi Khanjanpour so eindringlich, angespannt und gleichzeitig locker, dass man 100 pausenlose Minuten mit ihm hin und her geworfen wird, als stecke man in seiner Haut. Ein wenig zumindest. Was im Text angelegt ist, holt die junge Regisseurin Ute Bansemir, die nun mit Khanjanpour das Theater von Alexander Brill übernommen hat, funkelnd in der Düsternis der Bühne hervor“.
„Bei der Theaterbiennale in Wiesbaden war im Juni die schwedische Uraufführungsproduktion von Khemiris Stück zu sehen, eine eher laue Angelegenheit. Das neue Führungsduo von Theaterperipherie arbeitet sich bis zum Kern von ,Ich rufe meine Brüder' vor. Das ist wild und packend, der Ruf hallt nach. Ein guter Einstand.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.10.14
Pressestimmen zu:
„Supergrrrls“
von Ute Bansemir und Jan Deck, R: Ute Bansemir
Premiere: November 2013 im Titania
Die Inszenierung wurde bis Jan 2018 über 40 x gespielt, u.a. auch auf vielen Gastspielen und den Hessischen Theatertagen 2015
„Fünf Frauen erklären furios und facettenreich, wie sie sich und die Welt sehen. (…) In einer offenen und klugen, lustigen und lauten, aber auch zornigen Atmosphäre verhandeln die fünf Frauen, was sie als Frauen vom Leben wollen. Sie diskutieren miteinander und vor dem Publikum, sie deklinieren gesellschaftliche Zuschreibungen durch und knocken sie mit immer neuen Verkleidungen und Verwandlungen lustvoll aus. Und das Theater zeigt sich von einer erstaunlichen Seite: als Selbstermächtigungs- und Selbstermutigungsanstalt. (…) das macht sehr viel Freude – und sehr viel Sinn.“
Journal Frankfurt, Dezember 2013
von Esther Boldt
"(...) extrem spannend und mitreißend zelebriert. Der große, überraschende Theatergong der Freien Szene zum Ausklang des Jahres wird noch weit ins nächste Jahr hallen."
Strandgut, 14.01.2013
"Gescheit, humorvoll, unverbissen und allzeit dazu bereit, alles auf den Kopf zu stellen, was wir zu wissen glauben, über Frauen, junge Frauen, ihre Orientierungslosigkeit und Vorbilder."
hr2
Frühkritik, 22.11.2013
von Ruth Füher
"Supergrrrls ist eher eine aus dem Ruder gelaufene Party als eine klassische Theaterinszenierung. (...) Die fünf Frauen werden lautstark bejubelt und angefeuert. Fast wie echte Rockstars. Supergrrrls eben."
Welt Kompakt, 25.11.2013
von Alexander Jürgs
„Im Publikum bleibt kaum ein Auge trocken (…) bei all dem Spaß wird aber doch sichtbar: Die Not, die Wut sind groß. Wo stehen jüngere Frauen heute?“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.11.2013
von Eva-Maria Magel
Pressestimmen zu "Frühlings Erwachen":
Dass es sich am Jungsein auch verzweifeln lässt, wenn die Möglichkeiten zur Lebensgestaltung grenzenlos und die Erwartungen von außen unerfüllbar sind, setzt die Gruppe im Titania Theater auf die Spitze getrieben in Szene. (...) Trotz der Schwere des Themas gelingt es Bansemir, Originaltext und Zeitgeist leichtfüßig auszubalancieren (...) Bansemir und ihr talentiertes Ensemble setzen die Zirkelspitze bereits in der Schulzeit an, wo die einengenden Überzeugungen erst beginnen, ihre Kreise zu ziehen, ihr gefährliches Potential jedoch schon offenbaren. Dank des feinen Gespürs für den rechten Ton und großer Sensibilität für die Situation der Jugendlichen bleibt dann auch kein Zweifel am Realitätsbezug des Theaterprojekts, wenn es heißt: „Es ist ein sonderbares Spiel, das man mit uns treibt.“
FAZ, 5.9. 2012
Die freie Textarbeit hält Wedekinds Stück brauchbar. (...) In Bansemirs Regie suchen sich die Darsteller glaubhaftere Anlässe zur Verzweiflung. (...) Alle Darsteller verdienen eine Menge Lob.
FNP, 4.9.2012
Den Druck der Spaßgesellschaft, der auf Jugendlichen aller Schichten lastet, fängt die Regisseurin Ute Bansemir in ihrer Inszenierung des modernen Klassikers ein. (...) Es ist eine Herausforderung, zwischen Wedekinds Originalstück und den Problemen unserer Zeit hin- und herzuspringen. (...) die sechs jungen Schauspieler wirken dabei wunderbar authentisch (...) Dass das Stück (...) gründlich entstaubt worden ist und nun so lebendig daherkommt, ist neben der Regiearbeit von Ute Bansemir auch der großen Spielfreude der Mitwirkenden zu verdanken.
FR, Vorbericht am 28.8.2012
Pressestimmen "Die im Dunkeln":
Das Theaterprojekt erzählt in kurzen Szenen und Monologen vom Stolz der Migranten, die eine Opferrolle verweigern. Dabei geht es auch um die Tricks und den täglichen Stress, den ein Leben in der Unauffälligkeit bedeutet. (...) die Inszenierung überzeugt, weil die Darsteller mit voller Präsenz und Kraft die Sicht von Illegalen zeigen, die nicht als Opfer wahrgenommen werden wollen, sondern sich mit viel Geschick und Klugheit an die Mehrheitsgesellschaft anpassen. Es sind Flüchtlinge, die nie ihre Hoffnung auf ein besseres Leben aufgeben.
3sat.de/kulturzeit vom 21.10.2010
Die Schauspielgruppe "theaterperipherie" führt mit ihrem selbst produzierten Stück "Die im Dunkeln" in die Welt illegaler Einwanderer ein. Es beruht auf monatelangen Recherchen unter "Illegalen" und zeigt eindrucksvoll die Beklemmung, die jedes Detail des Alltags bestimmen kann, wenn man keinen Pass und keine Heimat hat.
FR vom 4.11.2010
Ein spannendes, sehr lebhaftes und teils aufwühlendes Theaterstück
FNP vom 17.3.2011 über "Die im Dunkeln" im Rahmen der Internationalen Woche gegen Rassismus